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The Warehouse Engineering Podcast #5: Gili Ovadia of BionicHIVE

Es ist noch nicht so lang her, da habe ich mehrfach am Tag das gleiche Video zugeschickt bekommen: Ein Roboter fährt durchs Lager, klettert dann an einem Regal hoch, das aussieht wie ein normales Fachbodenregal, und holt dort einen Karton raus. Das Video ist in kurzer Zeit viral gegangen, weil es einerseits Laien, die nichts mit Lagerautomation zu tun haben, begeistern konnte („Schau an, was es alles gibt!“), aber im gleichen Maße auch Branchenexperten erstaunt hat („WTF?“). Und selbst Elon Musk hat sich zu Wort gemeldet und das Video kommentiert, was in der Welt der Lagertechnologie auch nicht jeden Tag vorkommt.

Es geht natürlich um BionicHIVE.

BionicHIVE ist ein Start-up aus Israel und ein faszinierendes Unternehmen.[1] Mit recht kleiner Mannschaft und überschaubaren finanziellen Mitteln hat man eine Technologie entwickelt, die man im Rückblick bewertet als „Klar sollte man das so machen“, an die sich aber keines der etablierten Unternehmen herangetraut hat oder auf die vielleicht viele auch gar nicht gekommen sind. Konzeptionell am nächsten dran ist Exotec, ebenfalls ein Start-up und inzwischen auch recht erfolgreich[2], aber BionicHIVE geht einen Schritt weiter und möchte existierende Infrastruktur nutzen, soll also keine speziell für die Nutzung per Roboter gefertigten Regale benötigen und den Mischbetrieb mit Menschen erlauben. Außerdem ist der Exotec Skypod explizit ein System zur Ware-zum-Mann-Kommissionierung, wohingegen BionicHIVE sich die genaue Anwendung der Technologie offen hält.

Ich hatte nun das Glück, mit Gili Ovadia, VP Business Development bei BionicHIVE, über das Unternehmen und das System sprechen zu können. Gili lebt im Silicon Valley, hatte verschiedene Positionen in Start-ups sowie als Vertreter der israelischen Regierung inne, und war u.a. auch Berater des israelischen Verteidigungsministers. Ich fand das Gespräch sehr interessant und wünsche viel Spaß beim Anhören!

Warehouse Engineering Podcast #5

[1] Es gibt wohl kein anderes Land mit mehr eindrucksvollen Start-ups pro Einwohner als Israel. Hätten wir die gleiche Dichte an Tech-Start-ups pro Einwohner bei uns in Deutschland, wäre das Thema mit dem Klimawandel längst vom Tisch, ich müsste mein Fahrzeug nicht mit Vorort-Termin bei der KFZ-Meldestelle ummelden, wenn nicht den Wohnort wechsle (als ob mein Auto ohne mich am alten Wohnsitz weiterwohnen würde, ihr Kasper…) und VW würde es sich nicht leisten, Motoren zu bauen, die fast so viel Öl verbrauchen wie Adblue.

[2] Wäre der Kuchen der Logistikprojekte nicht außerordentlich groß, hätte es den einen oder anderen etablierten Anbieter schon wegrasiert, weil neuere Unternehmen wie AutoStore oder Exotec ihnen die Wurst vom Brot genommen hätten, bevor sie aus ihrem Dornröschen-Schlaf aufgewacht wären.